Kollaps

Im Oktober 2008 -ich war gerade im 2. Ausbildungsjahr- handelte ich mir eine Erkältung nach der anderen ein. Ich hatte einen sehr starken Reizhusten, der trotz Medikamente nicht weniger wurde.  Als PH Patient ist jeder Infekt ein Kampf. 

Dieser Husten verschlimerte sich so weit, dass meine Eltern mehrmals drauf und dran waren den Notarzt zu rufen. 
Ich war den gesamten Herbst/Winter krankgeschrieben.

Vielleicht erinnern sich einige, dass der Winter 2008/2009 extrem Kalt in Deutschland war. Wir hatten Temperaturen bis -30°C. 

Der 6. Januar 2009 fing eigentlich an wie jeder andere und doch veränderte dieser Tag mein ganzes Leben...

An diesem Tag telefonierte ich morgens mit meiner Chefin, die nach meinem befinden fragte und meine Mutter bot mir an mich zu Arbeit zu fahren.
Mir ging es an dem Tag relativ gut, jedenfalls bis ich nach draußen kam.

Da es so extrem kalt war, holte meine Mutter das Auto vor die Tür, während ich im Haus auf sie wartete. Als sie mit dem Auto kam, versuchte ich so schnell wie möglich ins Auto zu kommen und da mir das Atmen bei diesen Temperaturen schwer viel hielt ich mir einen Schal vor den Mund.

Mein fehler war das ich nicht darüber nachgedacht hatte, dass es zu Beginn der Fahrt nur ein paar Grad wärmer war als draußen was mir zum verhängnis wurde.

Ich fing also bei mindesten -10°C an zu Inhalieren, da ich das immer auf dem Weg zur Arbeit machte.
 

Das was dann passierte kann ich nur ansatzweise und aus erzählungen meiner Mutter wiedergeben…
Mit jedem Atemzug, den ich mit dem Inhalat tat machte fiel mir das Atmen schwerer. Es war, als ob meine Lunge einfror. Was gar nicht so abwegig war, da ich ja, genau genommen, Flüssigkeit einatmete. 

Dass meine Mutter mich anschrie, ich solle bloß nicht mit dem Atmen aufhören, bekam ich durch eine riesige Wattewand mit.
Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper und ließ aufgrund dessen das Inhaliergerät fallen. Natürlich hatten wir
für den Notfall immer Sauerstoffflaschen *O-Pur*  mit was allerdings in dem Moment nicht ausreichend war. 


Meine Mutter fuhr so schnell rechts ran wie sie konnte. Sie hielt in einer Parkbucht vor einem Ärztehaus und ist dort in eine Apotheke gestürmt.
 Eine Apothekerin holte direkt den Arzt, der seine Praxis dort hatte und die anderen kamen mit meiner Mutter zurück zum Auto. 

Ich weiß noch, dass ich versucht habe selber auszusteigen, aber das natürlich nicht geschafft hatte.
Man brachte mich erst mal in die Praxis des Arztes und während ich die warme Luft in der Praxis einatmete konnte ich wieder Atmen. Als der Notarzt da war, ging es mir soweit schon besser, dass ich mit ihm darüber diskutieren konnte, wo er auf keinen Fall den Zugang legte.

Dann ging es mit dem Krankenwagen in das Leverkusener Klinikum, wo die Ärzte eigentlich nicht genau wussten, was sie mit mir machen sollten. Keiner der Ärzte fragte mich wie es mir ging. Sie diskutierten eher laut miteinander, warum ich dieses oder jenes Medikament bekam. Irgendwann taten sie mir Leid und ich erzählte ihnen wofür jedes einzelne Medikament war. Irgendwie schon krass… und solche Leute sollen Leben retten…

Nach weiterem Hin und Her entscheid man sich dann endlich dafür mich nach Bonn in die Klinik zu verlegen, da die sich einfach besser auskannten.
Also ging es mit Blaulicht über die Autobahn nach Bonn.




In Bonn blieb ich eine Woche.
 

Mein bis dahin stabiler Zustand hatte sich dramatisch verschlechtert:
Meine Körperliche Leistungsfähigkeit hatte rapide abgenommen.
 




Meine Lungenfunktion war auf irgendwas mit 30% gesunken und laufen, selbst nur einmal zur Toilette, war fast unmöglich.  

Meine Ärzte sprachen davon, dass ich mich schon mal mit dem Thema Herz-Lungen-Transplantation auseinandersetzten sollte. 
Ich hab mir gedacht Okay das krig ich hin denn Fakt ist, dass ich nicht sterben wollte also gab es da für mich nichts zu Überlegen.  


Ich entschied mich für die Transplantation.


weiter geht es bei Wait 

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